Artikel von Udo Ungar - von Sommer 1995

durchschauen, muß aber gestehen, daß ich trotz ausgiebiger Recherchen keinen genauen Überblick über die Verhältnisse und Zusammenhänge erhalten konnte. Aber gerade diese Verworrenheit der Lage ist auch der Grund für die Sachsen zu gehen.

In vielen Gesprächen stellte sich heraus, daß auch sie nicht mehr in der Lage sind, sich ein Bild von den Ereignissen und der weiteren Entwicklung zu machen. Viele Sachsen sagten mir, daß es nach der Revolution noch für sie möglich war, trotz der chaotischen Zustände die Fronten zu benennen und zu durchschauen, welche Seite welche Ziele verfolgte.


Da das gesamte Hochland im Karpatenbogen im Zuge der langen deutschen Besiedlung seinen Namen "Siebenbürgen" erhielt, wird es wohl noch geraume Zeit als Siebenbürgen weiter existieren.

Nur eben ohne Deutsche !

Wie sich mir die Situation während meiner Reisen im Frühiahr und Sommer 1992 in Siebenbürgen darstellte, ergibt sich nur ein Schluß: die letzten ca. 40.000 Siebenbürger Sachsen werden innerhalb der nächsten anderthalb Jahre Rumänien verlassen haben, denn fast alle haben ihre Ausreiseunter-lagen eingereicht.
Es gibt zwar einige Sachsen, die sagen, sie hätten die Ausreise nur aus Sicherheit beantragt, um sich eine Hintertür aufzuhalten, denn eigentlich wollten sie bleiben. Aber zum Schluß werden nur einige Alte dableiben, die keine Verwandten im Westen haben.

Wo liegen die Gründe ?

Auf der Suche nach diesen Gründen habe ich die ganze Zeit versucht, die aktuelle Situation in Rumänien zu
SIEBENBÜRGEN - wie lange noch?
weiter