Siebenbürger-Sachsen hier Arbeit in Industrie, Bergbau und Handwerk. Kaum waren die Siebenbürger Sachsen in Deutschland, setzten sie alles daran, eigene Siedlungen zu
errichten, denn die "eigenen vier Wände" mußten her.
Dieses Verlangen nach Unabhängigkeit hat seine Wurzeln in der Geschichte Siebenbürgens:
Sehr früh in der mittelalterlichen Welt wurde einfachen Leuten die Chance geboten, sich als Ostkolonisten aus Abhängigkeiten zu befreien und eigener Herr auf eigenem Land
zu sein.
Es gab hundert gute Gründe, zum Beispiel weil das Experiment
Siebenbürgen einmalig in Europa ist, da in Siebenbürgen früher als irgendwo anders in Europa eine Art bürgerlich-ständische Basisdemokratie entstand ....weil
die Siedler und ihre Nachkommen sich 850 Jahre als relativ kleine Volksgruppe ihre Identität und Sprache bewahrt haben; weil diese kleine Gruppe Menschen hervorgebracht hat, die
die europaische Politik und Kultur mitbestimmt haben ...weil die Amerikaner ohne Obert, den geistigen Vater der modernen Raumfahrt, nicht auf dem Mond gelandet wären ...
Aber alle diese Gründe sind nicht die hauptsächliche Basis meiner Motivation, sie sind lediglich ein Teil... Hauptgrund und Auslöser war der Wunsch der eigenen Vergangenheitsbewält-igung,
denn mein Verhältnis zu den Siebenbürgern ist ein geteiltes:
Die Familie meines Vaters wurde in den letzten Kriegswirren mit allen anderen Dorfbewohnern aus Nordsiebenbürgen evakuiert. Wie die Bewohner der anderen Dörfer aus Nord-siebenbürgen
kamen sie nach Österreich. Von dort gingen einige zurück, als der Krieg vorüber war, andere blieben in Österreich, die Familie meines Vaters kam nach Deutschland.
In den fünfziger Jahren fanden die Siebenbürger-Sachsen hier Arbeit in Industrie, Bergbau und Handwerk.